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Streetart & Vergänglichkeit

Streetart&Vergänglichkeit
Künstlerische Gestaltung der Friedhofaußenmauer | Interviews der Künstler*innen
video.sckre

Streetartkünstler*innen Duo video.sckre hat keine Berührungsängste mit dem Thema Vergänglichkeit. Haben sie bereits 2019 im Ordensklinikum Linz – Barmherzige Schwestern Farbe in die Radioonkologie gebracht oder das meterhohe Kunstwerk neben der evangelischen Johanneskirche in der Salzburger Straße geschaffen. Video.sckre haben in ihren Werken einen starken Naturbezug. Der St. Barabra Friedhof gilt als Naturoase mitten in der Stadt und da kann ihr Werk stark anknüpfen und wird darauf hinweisen, dass der Friedhof kein toter Ort ist, sondern ein Ort des Lebens.

  • Wie ging es euch mit dem Thema? 

Wir haben viele Menschen in unserem Umfeld zum Thema befragt und die Reaktionen waren sehr unterschiedlich. Manche haben abgeblockt, andere haben sich darauf eingelassen, aber dann eher mit Humor reagiert. Vor allem mit Humor hinblicklich religiöser Interpretationen wie dem Fegefeuer, … Das hat uns zum Hahn geführt, der als Auferstehungssymbol, auf vielen Kirchtürmen vertreten ist, und zur Symbolkraft vom Ei, sein und nichts, was war zuerst, die Henne oder das Ei, …
Das Krähen des Hahns als stete Erinnerung.
Vögel sind grundsätzlich ein Schwerpunkt in der Gestaltung von video.oner »weil das am besten zu meinem Stil passt, Kanten und Rundungen, treffen aufeinander fügen sich, prallen voneinander ab, …«
sckre legt derzeit ein besonderes Augenmerk auf Königskerzen und schafft durch die Farbgestaltung so einen realen Übergang zum Umfeld vor Ort.  
video.sckre arbeitet gerne mit Überlagerungen. Überlagerung von Objekten und Tieren, Blumen und Vögeln und nutzen dabei die Betonung dieser sich in einander schiebender Bilder/Perspektiven.

  • Gibt es eine Botschaft/etwas, das ihr mit eurem Bild den Betrachter*innen mitgeben möchtet? 

Nein, es gibt keine Botschaft. Die Interpretation überläßt video.sckre gerne den Betrachter*innen. Es ist schön, wenn sich vor ihren Bildern/Werken Diskussionen unter den Betrachtenden entwickeln und die Impulse aus ihnen selbst heraus entstehen.

  • Was berührt euer Herz? 

Die Natur… | Wenn sie darüber nachdenken, wann es Momente der absoluten Glückseligkeit gab, seltene Momente. Glück findet mensch oft auch im Alltag. Aber die absolute Glückseligkeit finden sie in der Natur. Und beim Malen.

katuuschka

Illustratorin katuuschka hat die Kunstfigur „Taxidi“ entworfen. Taxidi kommt aus dem griechischen und heißt Reise, Fahrt. Der Tod ein Reisender, der immer mit uns ist, von Geburt an. Keiner weiß wie er aussieht, was er macht während wir Leben. Taxidi der Reisende mit Koffer, Clownnase und Hut. Er begleitet uns, und erinnert uns, das Leben jetzt zu genießen und nicht immer alles ganz ernst zu nehmen.

  • Wie ging es Dir mit dem Thema? 

Ich hatte überraschenderweise keine Berührungsängste mit dem Thema. Prinzipiell hat sich für mich sehr schnell herausgestellt, dass ich etwas Lebendiges darstellen will. Den Moment, das Leben zu genießen. Tanzen ist für mich ein Sinnbild für »lebendig sein«. Im Tanzen los zu lassen, das Jetzt zu spüren. Gleichzeitig ist tanzen vergänglich. Wir können nicht immer tanzen. Aber, wir können uns daran erinnern.  

  • Gibt es eine Botschaft/etwas, das du mit deinem Bild den Betrachter*innen mitgeben möchtest? 

An sich, glaube ich, dass jede*r in dem Bild etwas finden wird, was mit Tod, Vergänglichkeit oder dem Leben zu tun hat. Ich würde das gerne den Betrachtenden überlassen.

  • War berührt dein Herz? 

Kinderlachen. Das ist auf jeden Fall ganz oben dabei.

ruin

Streetartkünstler ruin nimmt uns mit auf eine Reise mit seinem Werken. Eine Reise die geprägt ist voll Fantasie. Wir träumen von einer anderen Welt und Wesen und in seinen Bilder finden wir was wir suchen. Seine Werke verlangen genauer hinzusehen, die Sichtweise zu ändern und am Ende eventuell mit einem Lächeln weiter zugehen und zu wissen, wir müssen nicht immer alles so ernst nehmen.

  • Wie ging es euch/Dir mit dem Thema? 

Super. Auf der Fahrt nach Linz habe ich die Gedanken spielen lassen und überlegt, wie welche Elemente kombiniert werden können. Die Konkretisierung meiner Werke entstehen immer erst im unmittelbaren Moment, wenn ich vor der Wand stehe und die Dimensionen spüre.

  • Gibt es eine Botschaft/etwas, das ihr mit eurem Bild den Betrachter*innen mitgeben möchtet? 

Nein, Botschaften nicht direkt. Figur und Käfer stehen sich gegenüber. Eine Begegnung, Umarmung anbahnend. In der Büste, ein abstrahierter Totenkopf, aus dessen Kopf sich rankend Pflanzen oder Knochen herausbilden, die wiederum verbindend auf alle Elemente im Bild einwirken.
Ich mag keine Botschaften. Meine Bilder sind wirklich Kunst für alle. Oftmals haben die Betrachtenden viel bessere Ideen zum Bild als ich selbst.
Ich unterhalte mich gerne an der Wand mit einer vorbei spazierenden Omi, das fühlt sich für mich authentisch an.

  • War berührt dein/euer Herz? 

Anton: Freunde.
Konrad: schöne Fahrräder.

canlab

Canlab rundet das Projekt Friedhofsmauer perfekt ab. Daniel Franz Rappitsch lebt seinen Traum. Er bringt viel Erfahrung auf dem Gebiet Teambildung, Workshops und Firmenevents mit. Er geht gerne ungewöhnliche Wege und nimmt jede Herausforderung an. Canlab bietet eine breite Palette von Stilen an, ob Graffiti, Streetart, Stencil oder Malerei.

  • Wie ging es dir mit dem Thema? 

Super. Ich habe sehr viel nachgedacht, wie ich mit meinem Stil zu einer Umsetzung komme, die mir Spaß macht und sich ein wenig an den Grenzen von klassischem Graffiti bewegt. Ich werde in Schichten arbeiten. In Schichten der Vergänglichkeit. Abstrahierte Portaits in unterschiedlichen Stadien der Verwesung. Sich verändernd mit der Zeit. Schichten können sich lösen, offenbaren darunter neue Schichten und Entwicklungen.
Mit Hilfe von Moodboards, Pixel, etc. erschaffe ich neue Texturen, überlagert, sich gegenseitig begrenzend. Ich habe mich bei meiner Recherche sogar mit den Begrifflichkeiten, Streetart, Graffiti, wieder neu auseinander gesetzt.

  • Gibt es eine Botschaft/etwas, das du mit deinem Bild den Betrachter*innen mitgeben möchtet? 

Nein eigentlich nicht. Einmal habe ich mit Freunden in Russland eine sehr große Wand gestalten dürfen, da war es uns wichtig einen politischen Beitrag zu integrieren. Das war aber dann so abstrahiert, dass es vermutlich nur wir wirklich erkannt haben.

  • Was berührt dein Herz? 

Das ist eine schwierige Frage es gibt so vieles… Spontan hätte ich gesagt meine Kinder. Als sie auf die Welt kamen, diese bedingungslose Liebe zu spüren und entgegengebracht zu bekommen… Damals wie heute, einfach schön.