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Death[R]evolution Tour – Video.Sckre

Death Positiv · Trauerrednerin · Verena Brunnbauer · Nicole Honeck · Sargbar
Bin kein sittsam Bürgerkätzchen,
Nicht im frommen Stübchen spinn ich.
Auf dem Dach, in freier Luft,
Eine freie Katze bin ich.
(H.Heine)

Die Dinge nicht so sehen, wie sie sind, sondern wie wir sind. Für dieses Spiel ist es entscheidend, dass man es ohne Grund betreibt, dass es einen Grund gar nicht haben darf. In ihrer künstlerischen Suche dem Spieltrieb folgend verstehen sie die Natur als Sanatorium.

Ihre Formen und ständiger Wandel sind die Basis ihrer Arbeiten.

Julia Heinisch/Video Oner (* 1990, Linz) erweitert schnelle intuitive Skizzen zu großformatigen Wandmalereien. Vorwiegend thematisieren die Zeichnungen figurative Formen. Wiederkehrende Motive sind hierbei Tiere in Bewegung und der Übergang von einem Zustand in einen anderen. Die gewählten Inhalte sind eng mit dem Momenthaften verbunden und befinden sich in steten Metamorphosen. In ihren Arbeiten sind Teile dessen, was einmal war, ebenso zu erkennen wie das, was im Entstehen begriffen ist. Sie studierte Kunstgeschichte an der Universität Wien sowie bildende Kunst mit Schwerpunkt Bildhauerei und transmedialer Raum an der Kunstuniversität Linz.

Frederic Sontag/Sckre (*1988, Ludwigsburg) eignet sich seit seiner Adoleszenz den öffentlichen Raum als Ort des Spieltriebs an. Er experimentiert mit Möglichkeiten des Farbauftrags, Formen und deren Auflösung. Inspiriert vom klassischen Stylewritting und seiner Ausbildung zum Bühnenmaler schafft er einen Spagat zwischen diesen beiden Welten. Beständig exerziert er gestisch die Arbeit an der Vertikalen. Seinen Input erhält er sowohl aus Formen der Natur wie auch der Geometrie.

Das Künstler*innenduo Video.Sckre arbeitet in ihrer künstlerischen Auseinandersetzung sehr stark mit dem Naturbezug. Tieren in Bewegung oder geometrischen Formen folgend betrachten sie die Natur als Sanatorium. Ihre Fassadengestaltungen und Murals bringen spielerisch Farben und Leben an besondere Orte.

Ein portabler Bildträger oder ein Sarg. Ein Objekt, das spezifisch dem Sterben zugewiesen ist, wird mit einer farbstarken naturalistischen Gestaltung seinem ursprünglichen Auftrag enthoben. Zumindest scheint es so auf den ersten Blick. Der zweite Blick lädt ein tiefer zu gehen in die Auseinandersetzung der Betrachtung. Geometrische Andeutungen, figurative Elemente. So detailreich die Darstellung anmutet, erinnert sie auf dem Holz eines Sarges durchaus an die Bedrohungen, die die Natur im Allgemeinen und bestimmte Arten ganz im Besonderen betreffen. Dennoch überlässt das Künstler*innenduo die Interpretationen gerne den Betrachtenden. Es ist wie eine Welt, in die mensch eintauchen kann, aber nicht muss. Sich eingebettet fühlen in den natürlichen Kreislauf, ist wohl die schönste Einladung, wenn es tatsächlich um‘s Sterben geht.